Puezhütte im Schnee

Als Tour Nummer eins stand der Weg zur 2475m hohen Puezhütte an. Die Sonne lachte am Morgen so schön und so machten wir uns zunächst auf zu...

Als Tour Nummer eins stand der Weg zur 2475m hohen Puezhütte an.
Die Sonne lachte am Morgen so schön und so machten wir uns zunächst auf zur Seilbahnstation.
Von dort ging es gemächlich in die Nähe des Grödner Jochs zu Jimmy´s Hütte.
Ein cooler Name für eine Alpenhütte. Und schön gelegen ist sie auch noch.

Von Jimmy ging´s dann zu Fuß los in Richtung Puezhütte. Bereits nach einigen Höhenmetern begrüßte uns erneut unser Freund der Schnee. Er sollte uns den ganzen restlichen Tag über begleiten.
An der Furc dla Cir machten wir eine erste Pause und genossen den Blick auf die Sella.
Hier trafen wir auf zwei ältere Herren aus Schottland. Es ergab sich ein sehr nettes Gespräch unter Wanderern. Am Ende wünschte ich beiden einen schönen Tag indem ich die, in der Schule gelernte Floskel: "Have a nice day", benutzte.
Beide erklärten mir amüsiert, dass das amerikanisches Englisch sei. Auf Nachfrage, wie sie es denn in Schottland formulieren würden, erhielt ich eine trockene Antwort, über die ich noch den ganzen restlichen Tag schmunzeln musste. Sie sagten schlicht: "We don´t say that!" und fügten hinzu, dass das ja das Gleiche wäre, als würden sie jemandem wünschen: "Enjoy your meal!"
Da hatte ich also wieder etwas gelernt.
Als wir etwas später auf eine Gruppe aus London trafen, wünschte ich ihnen nach einem kurzen Gespräch über das anstrengende Gestapfe im Schnee trotzdem noch "a nice day". :-)

Unser Weg führte weiter über die Furc de Crespeina. Hier lag schon bedeutend mehr Schnee, in den wir teilweise bis zu den Knien einsanken.
Gott sei Dank war schon jemand vor uns diesen Weg gegangen und wies uns mit seinen Schuhspuren den richtigen Weg, der oftmals recht nah am drohenden Abgrund entlang lief.
Nach der Furc de Crespeina ging es etwas weniger steil zu, aber der Schnee machte den eigentlich leichten Weg doch beschwerlich.

Auf dem letzten Stück zur Puezhütte begann es zu allem Überfluss auch noch zu schneien und so kamen wir im Schneegestöber erschöpft an der Hütte an, wo ein leckerer Kaiserschmarrn auf uns wartete.
Wie zu erwarten war, trafen wir hier auch unsere Schotten wieder.
Und weil wir zuvor so herzhaft über ihre Bemerkung gelacht hatten, dass sie doch niemals jemandem in amerikanischer Manier ein "Enjoy your meal" wünschen würden, taten sie genau das, als unser Essen kam.

Der Abstieg zurück nach Colfosco war nass und lang. Es schneite und regnete fast die ganze Zeit, aber wir kamen heil unten an, und das ist ja schließlich das Wichtigste.

Das Fotografieren gestaltete sich nicht ganz optimal. Das Vormittagslicht war herrlich sonnig und  mit der Sonne im Rücken konnte ich einige gute Aufnahmen machen. Aber ich hatte bei strahlendem Sonnenschein und gleißendem Schnee große Probleme die Fotos auf dem Display zu kontrollieren. Ich war quasi blind vor Hellgikeit und musste nach Gefühl und Histogramm entscheiden, ob ich mit den Aufnahmen halbwegs zufrieden war. Zudem stellte mich die große Menge Schnee belichtungstechnisch vor einige Herausforderungen.
Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass ich doch ganz zufrieden mit der Ausbeute des Tages bin.

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